Tipps zum Umgang mit Tiktok
Die Social-Media-Plattform Tiktok erfreut sich großer Beliebtheit – besonders unter Kindern und Jugendlichen. Tiktok ist ein soziales Netzwerk, bei dem Videos mit einer Länge von bis zu fünf Minuten erstellt und geteilt werden können. In den letzten Monaten haben Teil-Verbote der Anwendung in US-Bundesstaaten und in Ländern wie Neuseeland und Großbritannien für Schlagzeilen gesorgt. Dabei geht es um Bedenken über Cybersicherheit und um Datenmissbrauch.
Wie bei den meisten großen sozialen Netzwerken wird der Datenschutz bei Tiktok kritisiert. Mit dem Benutzerkonto werden Telefonnummer, E-Mail-Adresse oder die Verknüpfung zu einem anderen bestehenden Account (zum Beispiel Facebook oder Instagram) benötigt. Tiktok greift außerdem automatisch auf die Kontaktliste zu.
Was ist Tiktok?
Tiktok ist die App des chinesischen Konzerns Bytedance, die 2018 mit der App musical.ly zusammengelegt wurde. Dabei ging es primär um Musikhits, die von der Community neu verfilmt und geteilt wurden. Mittlerweile werden bei Tiktok Millionen Songs bereitgestellt, zu denen getanzt oder gesungen wird. Auch Aufnahmen eigener Sounds sind möglich. Viele Künstlerinnen und Künstler nutzen Tiktok, um auf ihre Musik aufmerksam zu machen.
Die Videos werden „Tiktoks“ genannt und können deutlich schneller viral gehen als auf anderen Videoplattformen. Die Clips werden meist mit Effekten, Filtern oder Stickern versehen und in Dauerschleife wiedergegeben. Beim Hochladen werden Hashtags (#) vergeben, die für bestimmte Themen und Kategorien stehen. So lassen sich die Clips kategorisieren und wiederfinden. Die abwechslungsreichen Miniclips bieten kurzweilige Unterhaltung und sprechen vor allem Kinder und Jugendliche an.
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- Jugendschutz Erlaubt ist die Anwendung mit Einverständnis der Eltern ab 13 Jahren, andernfalls liegt die Altersgrenze zur Nutzung von Tiktok bei 18 Jahren. Die Realität sieht jedoch anders aus: Tiktok hat offensichtlich eine jüngere Zielgruppe. Das wird auch dadurch deutlich, dass die Altersbeschränkung nicht überprüft wird. Zudem erfolgt beim Hochladen der Videos keine Filterung. Daher sind zum Beispiel auch Videos mit sexuell ausgerichteten Inhalten für Kinder zugänglich. Um den Jugendschutz zu wahren, können Funktionen wie „Stitch“ oder „Duett“ deaktiviert werden. Dabei geht es darum, die Kommentare und Weiterverwendung der Videos selbst zu bestimmen.
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- Privatsphäre und Datenschutz Das Konto sollte auf privat gestellt und mit einem sicheren Passwort versehen werden. Beiträge können leicht kopiert, gespeichert und weitergeleitet werden. Deine Inhalte können je nach Einstellung nur für Freundinnen und Freunde oder aber der ganzen Welt gezeigt werden. Überlege dir gut, was du von dir teilen willst.
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- Cybergroomer, Mobberinnen und Trolle Neben sexuell motivierten Annäherungsversuchen durch Erwachsene (Cybergroomer) sind auch Cybermobber sowie Leute auf Tiktok unterwegs, die sich nur zum Beleidigen angemeldet haben (Trolls). Über die Chat- und Kommentarfunktion können Unbekannte Kontakt aufnehmen und zweifelhafte Nutzer und Nutzerinnen gezielt in Kontakt zu jungen Tiktokern und Tiktokerinnen treten. Wenn du verdächtiges oder unangebrachtes Verhalten bemerkst oder selbst erlebst, melde es der Plattform und erzähle es Erziehungsberechtigten. Sie können im Zweifel weitere Schritte einleiten.
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- Werbung Auf Tiktok wird Werbung geschaltet, man kann lediglich einstellen, ob man personalisierte Werbung erhalten möchten. Deaktiviere personalisierte Werbung, so kann dein Nutzungsverhalten nicht für Werbung herangezogen werden. Obwohl Tiktok kostenlos ist, gibt es Möglichkeiten, In-App-Käufe vorzunehmen. Sei aufmerksam und kaufe nicht wahllos Spezialeffekte oder andere Angebote ein. Deine Rechnung kann unbedacht auf dreistellige Beträge schnellen!
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- Verzerrte Schönheitsbilder Gerade junge Menschen, die noch in der Entwicklung und Findungsphase sind, sind empfänglich und vulnerabel für Vorbilder und Maßstäbe, die im echten Leben jedoch kaum erreichbar sind. Nicht immer sind digital bearbeitete Bilder und Videos auf Tiktoks als solche zu erkennen. Ungesundes Vergleichsdenken kann ein sinkendes Selbstwertgefühl, Essstörungen oder Depressionen zur Folge haben.
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- Gruppendruck Bei sogenannten Challenges auf Tiktok wird man nicht selten aufgefordert, riskante Dinge zu tun und öffentlich zu zeigen. Du musst nicht bei allem mitmachen! Mache nur mit, wenn du dich gut damit fühlst und die Challenge für dich einen Mehrwert hat.
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- Urheberrecht Die auf Tiktok hochgeladenen Videos können mit einem Klick auf anderen sozialen Medien geteilt werden. Das Urheberrecht ist hierfür nicht eindeutig geklärt. Gerade die Clips mit bekannter, urheberrechtlich geschützter Musik sollten nicht auf anderen Plattformen gepostet werden – auch nicht auf YouTube!