Nach Bildungsgipfel

Gymnasien fordern zeitnah weitere Details zu G9

Von unserem Redakteur Simon Gajer

G9 soll 2025/2026 zurück in die Schulen in Baden-Württemberg kommen und die Grundschulempfehlung zudem verbindlicher werden. Aber die Lehrer in der Region Heilbronn sehen noch offene Fragen.

Wohin steuert die Bildungslandschaft im Land? Foto: dpa Foto: Marijan Murat

Mit dem G9 soll im Schuljahr 2025/2026 begonnen werden, Werkreal- und Realschulen kommen unter ein Dach, und die Grundschulempfehlung wird verbindlicher: Das sind Pläne, die die grün-schwarze Landesregierung nun allein umsetzen wollen. Der Bildungsgipfel mit SPD und FDP ist gescheitert.

Viviane Kalisch begrüßt den Schritt, dass die Grundschulempfehlung wieder verbindlicher werden soll. Auch die Idee, dass es einen Test geben soll, findet sie gut. Dass nun an allgemeinbildenden Gymnasien wieder nach neun Jahren das Abitur gemacht werden soll, ist für sie „höchste Zeit“, sagt die Vorsitzende des Heilbronner Gesamtelternbeirats. Wie genau das neue G9-Gymnasium aussehen soll, welche Inhalte zu welchem Zeitpunkt vermittelt werden, das ist noch unklar. Für Viviane Kalisch ist es kein Problem, sollten im Spätjahr bei den Informationsabenden für die Eltern von Viertklässlern noch manche Details offen sein. „Das bereitet mir keine Sorgen.“

GEW-Sprecher im Kreis Heilbronn sieht noch Fragen zu G9 offen

Harald Schröder von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht das anders. „Wir haben noch keinen Ansatz von Bildungsplänen“, sagt der GEW-Sprecher im Kreis Heilbronn. Wann kommt die zweite Fremdsprache, wann Geschichte? Eltern, die Kinder am Gymnasium anmelden wollen, würden wissen wollen, was auf Schüler zukomme. Harald Schröder hofft, dass Mütter und Väter nachfragen.

„Es ist das, was wir erwartet hatten“, sagt Antje Kerdels, Sprecherin der Direktoren der Gymnasien in der Region. Das neue G9 soll mit den Klassenstufen fünf und sechs im Herbst 2025 beginnen. Das seien ohnehin die Orientierungsstufen, sagt Antje Kerdels. Auf Kinder käme vermutlich dasselbe zu wie derzeit bei G8, „mit Abstrichen“, ergänzt sie.