Eltern kritisieren geplante verbindlichere Empfehlung

für weiterführende Schule

Von unseren Redakteuren Yvonne Tscherwitschke, Simon Gajer und dpa

Verbindlichere Grundschulempfehlungen und Verbundrealschulen: Die Landesregierung treibt ihre Bildungsreformpläne weiter voran. Die Opposition fühlt sich nicht mitgenommen, Eltern und Lehrer kritisieren die Pläne.

Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Nach dem zweiten Gespräch von Regierung und Opposition über mögliche gemeinsam getragene Bildungsreformen hat die Opposition die Gespräche für gescheitert erklärt. „Wir haben keinen Sinn gesehen, diese Gespräche fortzusetzen“, sagte SPD-Fraktionschef Andreas Stoch am Donnerstag im Kloster Bebenhausen bei Tübingen, wo die Runde getagt hatte. FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagte, er habe bei Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nur wenig Offenheit zu Gesprächen gesehen. Man sei vor die Wahl gestellt worden, das Regierungspaket zu unterschreiben oder eben nicht. Er wolle nun erneut zu Gesprächen der Fraktionschefs einladen, so Rülke.

Die Regierung will ihre Bildungsreformen allein umsetzen. „Wir kommen jetzt wieder ins normale Verfahren: Die Regierung regiert, die Opposition opponiert“, sagte Ministerpräsident Kretschmann. Die grün-schwarze Koalition hatte Vorschläge für größere Reformen vorgelegt. Unter anderem will sie den Werkrealschulabschluss abschaffen und erreichen, dass sich bestehende Werkrealschulen mit Realschulen zu Verbundrealschulen zusammenschließen. Allgemeinbildende Gymnasien sollten bereits zum Schuljahr 2025/2026 wieder damit beginnen, in neun Jahren zum Abitur zu führen (G9). Verständigt hat sich Grün-Schwarz auch darauf, die Grundschulempfehlung wieder verbindlicher zu gestalten.

Grün-Schwarz will Grundschulempfehlung verbindlich einführen

Die Koalition hat eine recht klare Vorstellung davon, wie sie das Bildungssystem im Südwesten weiterentwickeln will. Am Donnerstag hat sie mit SPD und FDP darüber gesprochen. Die grün-schwarze Koalition peilt größere Reformen an. Unter anderem will sie den Werkrealschulabschluss abschaffen und erreichen, dass sich bestehende Werkrealschulen mit Realschulen zu Verbundrealschulen zusammenschließen. Allgemeinbildende Gymnasien sollen bereits zum Schuljahr 2025/2026 wieder damit beginnen, in neun Jahren (G9) zum Abitur zu führen. Verständigt hat sich Grün-Schwarz auch darauf, die Grundschulempfehlung verbindlich einzuführen.

Eine verbindliche Empfehlung wäre ein Rückschritt, sagte Joshua Meisel, Vorsitzender des Landesschülerbeirats einer Mitteilung zufolge. Dadurch werde die Bildungsgerechtigkeit in Baden-Württemberg eher behindert als gefördert.